Im Krieg werden für die strategischen Züge und Operationen verschiedene Decknamen überlegt, sodass die verdeckte Unternehmung geschützt bleibt. Manche dieser Namen sind nur zur Erkennung, andere zum Schutz und wieder andere sind in die Geschichte eingegangen. Zu letzterem zählt auch das Unternehmen Alberich. Was genau hier geschehen ist, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Namensgebung und Fakten

Der Name Alberich wurde auf Basis einer Sagenfigur gewählt. Alberich war ein bösartiger Zwarg, der auf der dunklen Seite des Niebelungenlieds steht. Ausgeführt wurde das Unternehmen Alberich vom 9. Februar bis zum 15. März im Jahr 1917 von der deutschen Armee an der Westfront zu Frankreich. 

Der Grund für die Operation

Grund für die geplante und ausgeführte Operation war der Rückzug der deutschen Armee in die Siegfriedstellung und dadurch die Sicherung der Frontlinie. Erich Ludendorff, der die Führung der Kriegsstrategien ausführte, war sich sicher, dass der Krieg noch länger andauern würde und deshalb war eine Sicherung der Front sehr wichtig. Durch die ausgeführte Verwüstung wurde das Land für die Entente unmöglich zu begehen. 

Die Ausführung von Alberich

Die Bogenstellung zwischen den Gebieten Soisson und Arras wurden geräumt und dadurch sollte die Frontlinie gekürzt werden. Das wäre nicht nur für die Sicherung gut gewesen, sondern auch für die Vereitelung der Angriffe der Gegner. Die 1. und 2. Armee und der rechte Flügel der 7. Armee wurden aus ihren Gebieten zurückgezogen. Während dem Rückzug wurde das geräumte Gebiet, wie es der Plan Alberich wünschte, verwüstet. Diese Kriegstaktik wird auch “Verbrannte Erde” genannt. Die Landschaft in dem Alberich Streifen wurde verbrannt, gerodet, gesprengt und zerstört. Kein Stein blieb auf dem anderen. Der Auftrag das Land so zu zerstören, dass es keiner mehr nutzen kann, wurde akribisch ausgeführt. Die Operation Alberich war aus Sicht der deutschen Armee ein Erfolg und sämtliche Infrastruktur und Gebäude wurden zerstört. Die Deutschen festigten durch diese Aktion ihren Ruf als Barbaren.  

Die Folgen der Operation

Das Gebiet, das bei dem Unternehmen Alberich verwüstet wurde war ein 150 Kilometer langer Streifen, der 45 Kilometer breit war. Das ehemalige schöne Land mit Kultur und Infrastruktur wurde in ein verwüstetes Ödland verbrannt. Insgesamt wurden 200 Ortschaften zerstört. Sämtliche Straßen und Eisenbahnlinien wurden bombardiert und mehr als 100.000 Menschen deportiert. Auch historische gebäude wie die Burg Coucy wurden dem Erdboden gleichgemacht. 

Die Siegfried Stellung

Parallel zum Unternehmen Alberich wurde die Siegfried Stellung aufgebaut. Dafür bauten mehr als 26.000 Kriegsgefangene die gewaltige Verteidigungslinie auf mit tausenden von Tonnen Kies, Schotter, Zement, Eisen und Stacheldraht. Weitere 9.000 zwangsverpflichtete Franzosen und Belgier halfen bei der größten Bauvorhaben des Krieges. Die Unterbringung und Verpflegung waren minderwertig und es kam öfters zu Ausschreitungen. 

Leid unter den eigenen Taten

Doch die Zerstörung des Gebietes sollte sich bei den Deutschen rächen. Anfang des Jahres 1918 hat General Ludendorff eine große offensive mit dem Namen Michael geplant. Dieser letzte Angriff sollte eine notwendige Wendung im Krieg erzwingen. Doch das scheiterte, denn die deutschen Truppen mussten ins Alberich Gebiet einrücken und verzweifelten an ihren eigenen geschaffenen Bedingungen. Die Offensive scheiterte kläglich und am 11. November 1918 hat das Deutsche Reich den Waffenstillstand beschlossen und der Krieg endete. Die Deutschen mussten auch für die Zerstörung des Alberich Streifens gezielte Reparationsforderungen zahlen. Ein teil der ehemaligen Bewohner ist in die Heimat im Alberich Gebiet zurückgekehrt und hat versucht das Land wieder aufzubauen.